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Papst an Christen in Nahost: Euer Leiden „schreit zu Gott“

Franziskus ruft internationale Gemeinschaft zur Unterstützung der Christen und anderer verfolgter Minderheiten auf

Papst Franziskus hat die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung der Christen und anderer verfolgter Minderheiten im Nahen Osten aufgerufen. Die Konflikte in der Region und vor allem eine „ganz neue und besorgniserregende terroristische Organisation“ hätten in den letzten Monaten Gesetzwidrigkeiten unvorstellbaren Ausmaßes begangen und die Menschen auf brutale Weise aus ihrem Land vertrieben, klagte er in einem Brief zum bevorstehenden Weihnachtsfest. „Dieses Leiden schreit zu Gott und ruft uns alle zum Einsatz auf, im Gebet und in jeder Art von Initiative“, so der Papst.

Franziskus verurteilte in dem am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Schreiben „an die Christen im Nahen Osten“ alle Gewalt und vor allem den Waffenhandel. „Wir brauchen vielmehr Friedenspläne und -initiativen, um eine globale Lösung der Probleme der Region zu fördern“, so der Papst.

Zugleich forderte Franziskus alle religiösen Verantwortungsträger auf, sich für ein Ende von Gewalt und Verfolgung einzusetzen. Die dramatische Situation der Christen, aber auch der Jesiden und anderer ethnischer Gemeinschaften im Irak, verlange von ihnen, „einstimmig und unzweideutig solche Verbrechen zu verurteilen und öffentlich die Praxis anzuklagen, sich zu deren Rechtfertigung auf die Religion zu berufen“, appellierte der Papst.

„Für viele von Euch werden sich die Weihnachtslieder in diesem Jahr mit Tränen und Seufzer mischen“, schreibt Franziskus in seinem dreieinhalbseitigen Brief an die Nahost-Christen. Er ermutigte die Gläubigen in den christlichen Ursprungsländern und bekundete ihnen seine persönliche Nähe und Solidarität und jene der Weltkirche. Er dankte ihnen für ihre Glaubenstreue, für ihre Präsenz in der Region und ihre Standhaftigkeit, mit der sie der Kirche einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Er beklagte die vielen Opfer und äußerte die Hoffnung, dass die Entführten – unter ihnen einige orthodoxe Priester und Bischöfe – bald wohlbehalten zurückkehren können.

Mit anderen Gläubigen zusammenarbeiten

Mit Nachdruck rief Papst Franziskus die Katholiken im Nahen Osten zu Dialog und Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen auf. „Ich freue mich über die guten Beziehungen und über die Zusammenarbeit zwischen den orthodoxen Patriarchen und denen der katholischen Ostkirchen, wie auch zwischen den Gläubigen der verschiedenen Kirchen“, heißt es in dem Brief.

Zugleich forderte Franziskus auch eine engere Zusammenarbeit mit Juden und Muslimen. „Je schwieriger die Situation, umso notwendiger ist der interreligiöse Dialog. Es gibt keinen anderen Weg.“ Ein offener „Dialog in Wahrheit und Liebe“ sei das beste Mittel gegen einen religiösen Fundamentalismus, der eine Bedrohung für Gläubige aller Religionen darstellte. Auch sei er ein „Dienst an der Gerechtigkeit und eine notwendige Voraussetzung für den so ersehnten Frieden“, hob der Papst hervor.

Die Christen in Nahost könnten ihren muslimischen Mitbürgern helfen, „mit Unterscheidungsvermögen ein authentischeres Bild des Islam zu zeigen“, hob der Papst hervor. Denn viele von ihnen wollten zeigen, dass der Islam eine Religion des Friedens und mit der Achtung der Menschenrechte vereinbar sei.

 Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathpress.co.at/site/nachrichten/database/66860.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.

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