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Die Mystische Stunde

Und ein großer, starker Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Sturme. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Säuseln. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm …

                                 (1.Könige 19)

Zwei Jahre gibt es die Mystische Stunde nun schon, und das kam so:

Pater Clemens wollte den damaligen Firmkandidaten die Mauterner Kirche in besonders schöner, feierlicher Form zeigen. Er beleuchtete sie also mit vielen kleinen Kerzen und spielte auf unserer schönen, neuen Akustikanlage eine meditative Musik. Das Ganze hatte einen tiefen Zauber und die sonst immer sehr lebhaften jungen Menschen wurden auf einmal still…

Auch mich selbst berührte es auf eine eigene Weise und ich wünschte mir sofort, etwas Ähnliches öfter erleben zu können. Die kleine Inszenierung für die Firmlinge wurde somit zur eigentlich ersten Mystische Stunde.

Nun aber ist es mir ein Anliegen, einmal einige Worte zum Thema Mystik zu sagen: Mystik hat natürlich absolut nichts zu tun mit unkritischer, schwärmerischer Religiosität oder gar mit dunklen, okkulten Dingen.

Aber es hat viel zu tun mit dem Geheimnisvollen der Religion. Das Mysterium, das Geheimnis ist im Christentum allgegenwärtig: Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes oder das Mysterium von Tod und Auferstehung Christi.

Mystik ist ein Weg der persönlichen Gotteserfahrung, eine Art christlicher Meditation.

Wir können Gott überall begegnen: Er schenkt sich uns in den Sakramenten.

Er spricht zu uns in der Natur, bei der Arbeit, in der Liebe, in einem klärenden Gespräch mit einem Mitmenschen, in Freude und Kummer… Und natürlich in besonderer Weise in der Stille… Die Stille ist vielleicht sein schönster Tempel.

Wir, die Freunde der Mystischen Stunde treffen uns einmal im Monat, am ersten Sonntag um 19 Uhr, in der Pfarrkirche. Wir hören Gedanken der großen Mystiker aller Zeiten, klassische besinnliche Musik und vor allem: Wir lauschen den feinen Regungen des eigenen Herzens, wenn wir in der Stille bei Ihm anklopfen…

Wir freuen uns über jeden, der sich hin und wieder dazugesellt.

Franz Brunner

 

 

 

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